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Verbotene Fragen im Bewerbungsgespräch für eine Ausbildungsstelle

“Haben Sie vor in den nächsten Jahren Kinder zu kriegen?” Mit solchen, oder ähnlichen Fragen versucht man Dich beim Bewerbungsgespräch gern mal aus der Reserve zu locken. Selbst wenn es “nur” um einen Ausbildungsplatz geht, lassen die Personaler es sich nicht nehmen ihre künftigen Azubis auf Herz und Niere zu prüfen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Hier erfährst Du, auf welche Art von Fragen Du im Bewerbungsgespräch nicht antworten musst und wie Du richtig reagierst:

Was sind die verbotenen Fragen?

Das sind Fragen, die Deine Privatsphäre verletzen oder zu Diskriminierungen führen würden. Seit Inkrafttreten des AGG, des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, im Jahr 2006 sind solche Fragen verboten. Sie teilen sich in drei großen Gruppen von Fragen über die eigene Person, über die Familie und über die Gesundheit.

Verbotene Fragen über die eigene Person:

  • “Welche Partei wählen Sie?” “Welcher Partei gehören Sie an?”
  • “Sind Sie katholisch/protestantisch/jüdisch/muslimisch/…?”
  • “Sind Sie homosexuell?” (Generell Fragen zu sexuellen Neigungen oder dem Liebesleben)
  • “Sind Sie treu in Ihrer Beziehung?”
  • “Sind Sie Mitglied in einer Gewerkschaft?”
  • “Wann waren Sie das letzte Mal beim Frisör?”
  • “Sind Sie vorbestraft?” “Waren Sie schon einmal im Gefängnis?”
  • “Haben Sie Schulden?”

Verbotene Fragen über den Gesundheitszustand:

  • “Haben Sie Allergien?”
  • “Haben Sie chronische Krankheiten?”
  • “Gibt es in Ihrer Familie vererbbare Krankheiten?”

Verbotene Fragen über die Familie:

  • “Haben Sie demnächst vor zu heiraten?” “Haben Sie vor, sich scheiden zu lassen?”
  • “Sind Sie schwanger?”
  • “Wollen Sie Kinder bekommen?”
  • “Mit wem sind Sie befreundet?”
  • “Aus welchem Land kommen Sie/Ihre Eltern?”

ABER !!! :

Es gibt Ausnahmen. Wenn eine Frage unmittelbar mit Deinem Beruf zu tun hat, ist sie automatisch auch nicht mehr verboten. Bewirbst Du Dich beispielsweise bei einer kirchlichen Einrichtung, ist die Frage legitim, ob du der selben Religion angehörst. Das nennt man Offenbarungspflicht.

Ein weiteres Beispiel: Wenn Du als Verkäufer an einer Kasse arbeiten sollst, wird Dein Chef Dich schon fragen, ob Du schon einmal wegen Diebstahl angezeigt wurdest. Ähnliches gilt, wenn Du in der Lebensmittelbranche arbeitest. Hier kann Dein Chef Dich im Bewerbungsgespräch nach Deiner Gesundheit fragen und eventuell Nachweise fordern. Was genau die verbotenen Fragen sind, ist also auch immer situationsabhängig.

Wie reagiere ich richtig?

Das wichtigste: Immer locker und freundlich bleiben. Einfach empört den Personaler anpöbeln kommt nicht gut an. Du willst ja den Job haben, oder nicht?

Überlege Dir lieber im Vorfeld ein paar Fragen, die Dich aus der Fasson bringen könnten und lege Dir höfliche Reaktionen zurecht.

Weise Dein Gegenüber höflich darauf hin, dass Du auf die Frage nicht antworten möchtest, weil sie Dir zu persönlich ist und Deine Privatsphäre verletzt.

Du kannst aber auch einfach antworten und so Deinem Gegenüber den Wind aus den Segeln nehmen. Dabei hebst du noch einmal Deine Stärken hervor und wechselst geschickt das Thema. So kannst Du auf die Frage “Möchten Sie in Zukunft Kinder haben?” einfach und gelassen antworten: “Nein zur Zeit denke ich noch nicht an dieses Thema und möchte mich zu allererst auf den Job und meine Zukunft konzentrieren.”

Selbst wenn das gelogen ist, kannst Du dafür nicht rechtlich belangt werden. Zwar ist es immer besser, bei der Wahrheit zu bleiben. Wenn die Wahrheit jedoch dazu führen würde, dass Du den Job nicht bekommst ist eine kleine Lüge erlaubt.

Wozu das Ganze?

Vergiss nie: Solche Fragen sind ein ganz besonderer Test. Den Wenigsten geht es wirklich darum die Wahrheit zu hören oder etwas Unerlaubtes von Dir zu erfahren. Der wahre Grund ist einfach: Wie reagierst Du in Stresssituationen? Was bringt Dich so richtig auf die Palme? Wie gehst Du mit Kritik um oder beziehst Du einen Kommentar über Deine Haare sofort als Kritik auf Dich?

Um Dich weiter auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten, findest Du hier noch ein paar nützliche Tipps zum richtigen Dresscode und den “Stärken und Schwächen” im Vorstellungsgespräch.

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